hreflang
der Guide zu internationalem SEO
Internationale Websites stehen vor einer besonderen Herausforderung: Suchmaschinen sollen den Nutzern die richtige Sprach- und Länder-Version anzeigen. Genau hier kommt das hreflang-Attribut ins Spiel. Wer seine SEO-Strategie international ausrichten möchte, sollte hreflang unbedingt korrekt implementieren.

Navigation
- Was ist hreflang?
- Wieso ist hreflang relevant für SEO und Domain-Betreiber?
- Risiken ohne Hreflang
- Die richtige Implementierung von Hreflang
- SEO-Tipp: Der X-Default will gesetzt sein
- Wichtig: Bei hreflang den Selbstverweis nicht vergessen!
- Mit hreflang Dublicate Content vermeiden
- hreflang ist Gold Standard bei internationalen Domains
- Sprach-Codes sind nicht gleich Länder-Codes
- Googles Geo-Targeting-Signale im Überblick
- Unser Fazit

Teresa Götz
Was ist hreflang?
hreflang ist ein HTML-Attribut, das Suchmaschinen hilft, die korrekte Sprach- und Länderversion einer Webseite für Nutzer aus verschiedenen Regionen bereitzustellen. Es gibt an, welche sprachlichen und geografischen Alternativen zu einer bestimmten Seite existieren, um sicherzustellen, dass Suchmaschinen die passende Version für den jeweiligen User ausspielen.
Wieso ist hreflang relevant für SEO und Domain-Betreiber?
hreflang ist nicht nur eine SEO-Spielerei oder ein Werkzeug für Technik-Nerds, sondern für Website-Betreiber und Unternehmen von entscheidender Bedeutung. Wenn eine Webseite international ausgerichtet ist, hilft hreflang dabei, dass Nutzer die für sie relevante Sprach- und Länderversion sehen. Ohne korrekte hreflang-Tags kann es passieren, dass Nutzer auf eine falsche Sprachversion weitergeleitet werden, was sich negativ auf die Benutzererfahrung und Conversion-Rate auswirken kann.
Risiken ohne hreflang
Wenn hreflang fehlt oder falsch implementiert wird, können folgende Probleme auftreten:
Google verweist auf die falsche Länderversion: Nutzer aus Deutschland sehen eine englische Seite für Großbritannien anstelle der deutschen Version.
Duplicate Content-Probleme: Ohne hreflang könnten identische Inhalte in mehreren Sprachen als doppelter Inhalt gewertet werden.
Ranking-Probleme: Eine unpassende Version kann in den Suchergebnissen erscheinen, was die Sichtbarkeit und Relevanz der richtigen Seitenversion verringert.
Die richtige Implementierung von hreflang-Tags
Eine korrekte hreflang-Implementierung ist entscheidend, um Suchmaschinen die verschiedenen Sprach- und Länderversionen einer Website richtig zuzuordnen. Es gibt drei verschiedene Methoden, hreflang-Tags in eine Website zu integrieren: direkt im HTML-Code, über eine XML-Sitemap oder mittels HTTP-Header.
hreflang im HTML-Quellcode
Die gängigste Methode ist die direkte Einbindung der hreflang-Tags im <head>-Bereich einer Seite. Dies geschieht durch <link>-Elemente, die auf alternative Sprachversionen hinweisen:
Jeder Tag gibt eine alternative Sprachversion der Seite an. Der rel=“alternate“-Parameter zeigt an, dass es sich um eine alternative URL handelt, während hreflang=“de“ die Sprache definiert. Die href-Angabe verweist auf die jeweilige URL.
hreflang in der XML-Sitemap
Alternativ können hreflang-Tags in einer XML-Sitemap hinterlegt werden. Dies bietet sich besonders bei großen Websites mit vielen Sprachversionen an, da so der Code der einzelnen Seiten sauber bleibt. Die Einträge in der Sitemap sehen beispielsweise so aus:
https://example.com/de/
hreflang im HTTP-Header
Für API-gestützte Systeme oder nicht-HTML-basierte Inhalte, wie PDFs oder andere herunterladbare Dateien, ist die Integration per HTTP-Header sinnvoll. Der Header enthält dann einen Eintrag wie diesen:
Link: ; rel="alternate"; hreflang="de"
Fehler vermeiden und hreflang-Tags testen
Da eine falsche Implementierung von hreflang-Tags zu Indexierungsproblemen oder inkorrekten Suchergebnissen führen kann, empfiehlt es sich, die Tags nach der Integration zu testen. Tools wie der hreflang-Generator von Sistrix erleichtern die Erstellung und Validierung der Tags, um sicherzustellen, dass alle Sprachversionen korrekt miteinander verknüpft sind.
SEO-Tipp: Der x-default will gesetzt sein!
Der x-default-Wert im hreflang-Tag spielt eine entscheidende Rolle, wenn keine passende Sprach- oder Länderversion für einen Nutzer gefunden wird. Er gibt an, welche Seite standardmäßig ausgespielt werden soll, wenn die Sprache des Besuchers nicht mit einer der definierten Varianten übereinstimmt. Besonders bei globalen Websites oder Startseiten ohne spezifische Länderzuweisung ist dies wichtig, um eine sinnvolle Nutzerführung zu gewährleisten. Die Implementierung erfolgt wie folgt:
So wird sichergestellt, dass Suchmaschinen eine allgemeine Version der Website anzeigen, falls keine andere Sprachvariante zutrifft.
Wichtig: Bei hreflang den Selbstverweis nicht vergessen!
Ein häufig übersehener, aber essenzieller Aspekt der hreflang-Implementierung ist der Selbstverweis. Jede Sprachversion einer Seite muss auch auf sich selbst verweisen. Fehlt dieser, kann es zu Indexierungsproblemen und Ranking-Verlusten kommen, da Google die Seite möglicherweise nicht eindeutig einer bestimmten Sprache zuordnen kann. Die korrekte Syntax sieht so aus:
Durch die Einhaltung dieser Best Practices wird die internationale Sichtbarkeit der Website verbessert und Suchmaschinen erhalten klare Signale zur richtigen Sprach- und Länderversion einer Seite.
Mit hreflang Duplicate Content vermeiden
Ein weiteres Problem im internationalen SEO ist Duplicate Content. Dieser entsteht, wenn nahezu identische Inhalte auf mehreren URLs abrufbar sind. Das kann dazu führen, dass Google nicht weiß, welche Version indexiert oder in den Suchergebnissen bevorzugt werden soll.
Hier kommt das hreflang-Attribut ins Spiel. Durch hreflang-Tags kann man Google und anderen Suchmaschinen mitteilen, dass es sich nicht um doppelte Inhalte, sondern um länderspezifische Versionen einer Seite handelt.
Beispielsweise könnte eine Website mit verschiedenen Sprach- und Länderversionen folgende hreflang-Tags nutzen:
Dadurch erkennt Google, dass die jeweilige Seite für ein bestimmtes Land oder eine bestimmte Sprache vorgesehen ist, anstatt mehrere Versionen als doppelten Inhalt zu bewerten.
hreflang ist Gold Standard bei internationalen Domains
Internationale Unternehmen setzen auf hreflang, um eine optimierte Nutzererfahrung sicherzustellen und ihre Websites für verschiedene Sprach- und Ländermärkte gezielt auszuspielen. Besonders große Unternehmen mit globaler Reichweite, darunter Amazon, eBay oder Zalando, nutzen hreflang, um sicherzustellen, dass Nutzer aus Deutschland, Österreich oder der Schweiz die jeweils passende Sprach- und Länderversion der Website sehen.
Ohne hreflang besteht die Gefahr, dass Google und andere Suchmaschinen falsche Länderversionen einer Seite ausspielen – ein deutscher Nutzer könnte beispielsweise auf der englischen oder französischen Version einer Website landen, obwohl eine deutschsprachige Alternative verfügbar wäre. Dies kann nicht nur die Conversion-Rate negativ beeinflussen, sondern auch die Absprungrate erhöhen, da sich Nutzer von einer fremdsprachigen Seite abgeschreckt fühlen

Sprach-Codes sind nicht gleich Länder-Codes
Ein häufiger Fehler in der internationalen Suchmaschinenoptimierung ist die Verwechslung von Sprach- und Ländercodes. Während Sprachcodes angeben, in welcher Sprache der Inhalt verfasst ist, bestimmen Ländercodes, für welche Region der Inhalt relevant ist.
Einige Beispiele:
„en“ steht für die englische Sprache, während „en-GB“ explizit Englisch in Großbritannien bedeutet.
„de“ kennzeichnet die deutsche Sprache, aber „de-AT“ steht für Deutsch in Österreich.
„fr“ bezeichnet die französische Sprache, wohingegen „fr-CA“ auf Französisch in Kanada hinweist.
Werden diese Codes nicht korrekt eingesetzt, kann es zu Missverständnissen für Suchmaschinen und Nutzer kommen, was sich negativ auf das Ranking und die Benutzererfahrung auswirken kann.
Googles Geo-Targeting-Signale im Überblick
Google verwendet verschiedene Signale, um geografisch relevante Ergebnisse für Nutzer anzuzeigen. Dazu gehören:
hreflang-Tags
Das wichtigste Signal für Sprach- und Länderversionen. Es ermöglicht eine präzise Aussteuerung der Inhalte nach Region und Sprache.
ccTLDs (Country Code Top-Level Domains)
Länderspezifische Domains, wie .de (Deutschland), .fr (Frankreich) oder .co.uk (Großbritannien), geben Google direkt eine starke geografische Zuordnung.
Google Search Console Geo-Targeting
Innerhalb der Google Search Console kann man eine Zielregion für eine Website festlegen. Diese Funktion ist besonders wichtig für generische Domains wie .com oder .net, die nicht automatisch einer bestimmten Region zugeordnet werden.
IP-Adresse des Servers
Obwohl nicht mehr so dominant wie früher, kann die geografische Lage des Hosting-Servers Google einen Hinweis auf das Zielpublikum einer Website geben.
Sprache des Contents
Google erkennt anhand von Text, Metadaten und anderen Signalen, in welcher Sprache eine Seite verfasst ist. Auch eine korrekte Verwendung von lang-Attributen im HTML-Code kann dabei helfen.
Eingehende Links aus bestimmten Regionen
Backlinks von Websites aus einem bestimmten Land sind ein starkes Signal für Google, dass eine Seite für diese Region relevant ist. Zum Beispiel würde eine deutsche Website mit vielen Backlinks von französischen Domains in Frankreich höher bewertet werden als eine, die nur deutsche Links hat.
Unser Fazit
Für eine erfolgreiche internationale SEO-Strategie ist es entscheidend, Sprach- und Ländercodes korrekt einzusetzen. Die Verwendung von hreflang-Tags hilft nicht nur dabei, Duplicate Content zu vermeiden, sondern sorgt auch dafür, dass Nutzer in unterschiedlichen Ländern die für sie passende Sprach- oder Landesversion einer Website sehen. Zusätzlich sollten Unternehmen Googles Geo-Targeting-Signale gezielt nutzen, um ihre Sichtbarkeit in verschiedenen Regionen zu verbessern und so mehr relevante Besucher zu gewinnen.
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