Accelerated Mobile Pages – Steroide für das Web
Was sind Accelerated Mobile Pages?
Accelerated Mobile Pages (AMPs) sind Seiten, bei denen Elemente limitiert sind. Dies reduziert die Ladezeiten auf mobilen Endgeräten beträchtlich. Nach dem Aufruf einer Seite werden zunächst die Elemente geladen, die direkt nach dem Klick sichtbar sein müssen. Der Rest wird automatisch im Hintergrund nachgeladen. Für Redakteure stellt das im Normalfall keine zusätzliche Arbeit dar. Wird beispielsweise bei der FAZ ein neuer Artikel im CMS eingepflegt, wird er automatisch AMP-gerecht formatiert.
Wie stellt sich das für den Nutzer dar?
Wer mobil im Netz surft und sucht, wird (vor allem bei der Suche nach News) häufig ein kleines Blitz-Symbol und den Hinweis „AMP“ bemerken. Hier handelt es sich um Seiten, die mit der AMP-Technologie erstellt wurden. Passende Artikel werden in einem Block angezeigt, per Swipe gelangt man von einem Artikel zum nächsten.
Vorteile der AMPs
Lange Ladezeiten erhöhen die Absprungrate. Publisher können dank AMPs ihren Content zwischen 15 und 85% schneller ausliefern. Dies ergibt eine verbesserte Nutzererfahrung. In den letzten knapp 15 Jahren sank die Aufmerksamkeitsdauer kontinuierlich und vor allem die jüngere Generation ist nicht bereit, sich das Laden einer Seite durch das Kochen von Kaffee zu verkürzen. Betrug die Aufmerksamkeitsdauer im Jahr 2000 noch ungefähr 10 Sekunden, so sank sie bis zum Jahr 2013 auf circa 8 Sekunden. Bei der jüngeren Generation schrumpfte sie sogar auf weniger als drei Sekunden.
Hier haben die AMPs definitiv Daseinsberechtigung. Die Nachrichtengruppe CNBC stellte im Rahmen einer Untersuchung fest, dass die Zahl der User, die durch eine Suche auf die Homepage kamen und innerhalb einer Woche zurückkehrten, um 22% anstieg. Roshan Varghese – ein Manager bei CNBC – beschrieb AMP als eine Art Web auf Steroiden.
Quellen:
www.bruceclay.com/blog/searcher-behavior-trends-googles-gary-illyes/
glinden.blogspot.com/2006/11/marissa-mayer-at-web-20.html
product.cnbc.com/post/153572079278/cnbc-amp-case-study
Wer steht hinter dem Projekt?
Google startete das AMP-Projekt im Jahr 2015. Ziel war es (nach eigener Aussage), den digitalen Journalismus zu fördern. Man konnte namhafte Technologieunternehmen sowie 30 internationale Medienhäuser für eine Beteiligung gewinnen. Um das Projekt zu pushen, sagte Google zu, innerhalb von drei Jahren 150 Millionen Euro Förderungsgelder bereitzustellen.
Selbstverständlich handelte Google nicht uneigennützig. Inzwischen gibt es mobile Apps für News, Wetterberichte, Lieferdienste, Hotels und vieles mehr. Lange Ladezeiten bewirken, dass sich mehr User passende Apps installieren und Google zumindest in Teilbereichen der Internetnutzung den Rücken kehren könnten, was die Werbeeinnahmen mindert.
Wer nutzt AMPs?
Betrachtet man die Zahl der AMP-Treffer, so stellt man fest, dass vor allem bekannte Printmedien in den Ergebnisseiten vertreten sind. Dazu gehören an den vordersten Stellen die Zeitungen WELT und BILD. Zwar ist der Springer-Verlag eher kritisch gegenüber Google eingestellt, man sah aber vermutlich, welche Vorteile diese Technologie bieten würde. Auch die Magazine Focus und Spiegel sind wie die Süddeutsche Zeitung mit vielen AMP-Seiten vertreten.
Quelle:
www.sistrix.de/news/wie-verbreitet-sind-amp-treffer/
Für wen eignen sich AMPs?
Google sieht hauptsächlich Publisher und Konsumenten-Plattformen als potentielle Zielgruppe. Bereits im Frühjahr 2015 konnten deutsche Nachrichtenseiten 40% mobilen Traffic verzeichnen. Es liegt also nahe, vor allem in den Medienhäusern die AMP-Nutzer auszumachen. Da es bereits Dienstleister im Umfeld der Accelerated Mobile Pages gibt und auch WordPress AMP-Inhalte über Plugins unterstützt, dürfte sich die Zahl der Interessenten rasch vergrößern. Die eingeschränkten AMP-Inhalte machen derzeit eine Nutzung für Shops noch kompliziert, doch auch das sollte sich in mittlerer Zukunft ändern.
Quelle:
de.wordpress.org/plugins/amp/
Möglichkeiten der Monetarisierung
Bei der monetären Nutzung von AMP gibt es einige Einschränkungen. Einige Formate sind nicht erlaubt und die Tatsache, dass JavaScript nicht eingesetzt werden kann, schränkt die Möglichkeiten zusätzlich ein. Doch es gibt bereits eine große Zahl Dienstleister, die Lösungen bereitstellen.
Quelle:
www.ampproject.org/learn/who/
Konkurrenz zwischen AMPs und Facebook Instant Pages
Man kann kaum sagen, dass AMP eine Konkurrenz zu den Instant Pages von Facebook ist (und umgekehrt). Beide Systeme haben ihre Nutzer. Accelerated Mobile Pages von Google haben den Vorteil, dass man nicht über einen Mitgliedsaccount in das Netzwerk eingebunden sein muss, um die Möglichkeiten zu nutzen. Daher wird es eher so sein, dass die Anbieter der beschleunigten Seiten beide Varianten nutzen, um eine möglichst große Reichweite zu erzielen.
Quelle:
t3n.de/news/facebook-instant-articles-anlegen-696589/
Welche Unternehmen sollten AMPs nutzen?
Kürzere Ladezeiten werden im Hinblick auf Rankings und Nutzungsdauer immer wichtiger. So wird an AMP auf die Dauer kein Weg vorbei führen. Derzeit dominieren die Anbieter von digitalen News den Bereich. Wenn aber die Hürden im E-Commerce-Bereich überwunden sind, werden auch Online-Shops auf den Zug aufspringen. Es stellt sich also nicht die Frage, wer die Technologie zukünftig nutzen wird, sondern wer es sich leisten kann, darauf zu verzichten.
AMP nutzen
Um AMP zu nutzen, muss eine alternative Version der Webseite erstellt werden. Der Quellcode ähnelt zwar dem bekannten HTML, allerdings enthält der Code nur die notwendigsten Elemente.
Wer sich selbst daran versuchen möchte, dem empfehle ich einen Blick in die Google-Dokumentation.
Quelle:
https://www.ampproject.org/docs/get_started/create
AMPs in Rich Cards
Im Frühjahr 2016 führte Google mit den Rich Cards ein neues Ergebnisformat ein. Diese sind eine Weiterentwicklung der Rich Snippets. Auch hier werden strukturierte Daten für die Erstellung genutzt. Dabei liegt der Schwerpunkt auf einer optisch ansprechenderen Gestaltung der mobilen Suchergebnisse. Sucht man mobil nach einem Begriff, werden häufig passende Artikel in einer gemeinsamen Rich Card angezeigt und fallen so mehr ins Auge. Dieses lässt sich auch bei AMP beobachten.
Rich Cards und die Klickrate von AMPs
Eigentlich sollte man erwarten, dass Publisher, die Accelerated Mobile Pages nutzen, wegen der kürzeren Ladezeit mit höheren Klickraten rechnen können. Dem scheint aber zumindest bei Ergebnissen in Rich Cards nicht so zu sein. Barry Schwartz (CEO bei RustyBrick) stellte bei eigenen Projekten fest, dass die Klickraten von AMPs in Rich Cards teilweise nur 10% der üblichen AMP-CTR betrugen. Eine mögliche Erklärung könnte darin bestehen, dass sich die Ergebnisse in einem Web-Karussell die Aufmerksamkeit teilen mussten.
Quelle:
www.seroundtable.com/google-amp-rich-cards-lower-ctr-23143.html
Weitere Quellen und Links:
googleblog.blogspot.com/2015/10/introducing-accelerated-mobile-pages.html
www.golem.de/news/accelerated-mobile-pages-google-verteilt-amp-weltweit-1609-123365.html
www.ampproject.org
twitter.com/AMPhtml
t3n.de/news/amp-google-news-turbo-684060/
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