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Keyworddichte

Lange Zeit galt die Keyworddichte als einer der wichtigsten Ranking-Faktoren in der Suchmaschinenoptimierung. Je häufiger ein bestimmtes Wort in einem Text vorkam, desto relevanter wurde die Seite für Google & Co. eingestuft – zumindest war das die allgemeine Annahme. Doch mit der Weiterentwicklung von Suchalgorithmen und dem Aufkommen semantischer Suche ist dieser Ansatz längst überholt.

Heute setzt Google auf Kontext, Nutzerintention und thematische Relevanz, anstatt sich nur auf einzelne Begriffe zu konzentrieren. Doch bedeutet das, dass die Keyworddichte komplett irrelevant ist? Welche Alternativen gibt es zur klassischen Berechnung? Und wie sollte man Keywords heute in einem Text verwenden?

Was ist die Keyworddichte?

Die Keyworddichte beschreibt die Bedeutung eines bestimmten Suchterms in einem Text. Vorreiter dieser Idee ist das Zipfsche Gesetz. “Das Zipfsche Gesetz, nach dem Harvard-Professor für Linguistik George Kingsley Zipf (1902-1950) benannt, korreliert die empirisch gefundene Häufigkeit von Worten eines ausreichend langen Textes mit deren Rang ihrer Häufigkeit.”

Das bedeutet, je häufiger ein Wort in einem Text auftritt, desto bedeutender ist dieses für die Bewertung. Doch die reine Betrachtung von absoluten Worthäufigkeiten im Rahmen der Keyworrddichte führt aufgrund der unterschiedlichen Textlängen zu ungenauen Aussagen über die Relevanz eines Wortes. Aus diesem Grund ist eine Gewichtung der Häufigkeit mit der Anzahl der Textwörter notwendig. Eine vereinfachte Formel, um die Keyworddichte zu analysieren, lässt sich wie folgt definieren:

TF = Häufigkeit eines Terms im Dokument / Anzahl der Wörter im Dokument

In der Praxis werden für die Berechnung der relativen Worthäufigkeit logarithmische Werte verwendet, um den Ergebnisbereich zu verfeinern. Dabei ist es egal, ob es sich dabei um ein Keyword handelt, zu welchem man bereits Rankings aufbauen konnte oder ein gänzlich neues in einer Keyword Recherche ermittelt wird.

Google & Co. finden die Keyworddichte uncool!

Wer heutzutage noch der Meinung ist, dass Google & Co. zum Bewerten der „Wichtigkeit“ einzelner Keywords ausschließlich die Keyworddichte berechnet – tappt leider auf Seite 11 herum. Einfach gesagt – der Google Algorithmus ist zu schlau (geworden), um sich von einer derart einfachen Optimierungsvariante manipulieren zu lassen.

Suchmaschinen ist es also möglich, einen inhaltlichen Bezug einer beliebigen Webseite zu analysieren, selbst wenn das umschriebene „Hauptwort“ nur ein einziges mal im Content vorhanden ist. Dies wird anhand vieler verschiedener Kriterien erkannt und ausgewertet. So werden beispielsweise Synonyme, verwandte Begriffe und Ähnliches aus dem Text gefiltert, um Themenbereiche zu definieren, für welche die Seite eine gewisse Relevanz darstellt. Keyworddichte ist also nicht der Goldstandard der Suchmaschinenoptimierung.

Natürlich nicht unnatürlich – Die goldene Keyword Density Regel

Relevante Keywords sollten in keinem guten SEO-Text fehlen, das dürfte jedem Suchmaschinenoptimierer bewusst sein – nur über deren Häufigkeit wird oft diskutiert. Der Trend wandelt sich seit einigen Jahren und die Content Optimierung wird immer mehr dem Mensch und weniger der Maschine gewidmet. Was schlicht gesagt bedeutet – schreibe deine Texte so, dass diese dem Nutzer gefallen und zu der gewünschten Handlung animieren. Content, der Mehrwert schafft, ist hier der Fokus, nicht eine ominöse Keyworddichte. Letztendlich sind genau diese Texte auch aus Sicht einer Suchmaschine relevant. Keyword-Sets sollten dennoch nicht außer Augen gelassen werden. Es ist wichtig, Keywords sinnvoll und an der richtigen Position im Text zu integrieren. Aber Natürlich nicht unnatürlich – denn unnatürlich mag weder Mensch noch Maschine. Und auch wenn die Maschine rankt, kauft am Ende der Mensch – der von einer Keyworddichte herzlich wenig hat.

„Viel hilft … – wenig!“ – Keyword Stuffing

Mithilfe des bekannten „Keyword-Stuffing“ wird versucht, einzelnen Keywords eine höhere prozentuale Gewichtung zuzuweisen. Diese Spam-Methode zum Aufplustern der Keyworddichte sollte man jedoch keinesfalls in Erwägung ziehen, um seine Webseite langfristig in diversen Suchmaschinen zu platzieren. Eine Keyworddichte zu analysieren, kann daher fatale Folgen einer Überoptimierung nach sich ziehen, da eine Abstufung seitens Google & Co. mit hoher Wahrscheinlichkeit folgen wird.

Es gibt keine konkrete Kennzahl ab wann von „Keyword-Stuffing“ gesprochen wird, da dies je nach Themenbereich stark variieren kann. Wenn man aber selbstkritisch seinen formulierten Text durchließt und keine negativen Auffälligkeiten im Text bemerkt, obwohl sich ein Wort andauernd wiederholt – kann dies definitiv legitim sein und dementsprechend nicht in die Kategorie des Spams rutschen. Eine Keyworddichte zu analysieren, heißt im Optimalfall, auf den Lesefluss statt mathematische Verhältnisse zu achten. Ist es dagegen offensichtlich, dass ein bestimmtes Wort „untypisch“ oft verwendet wird – welches umgangssprachlich generell weniger in Gebrauch ist, sollte man darüber nachdenken, seine Texte umzuformulieren. Zusammengefasst gesagt gibt es hierzu also kein „Richtig und Falsch“, durch die starke Situationsabhängigkeit sollte immer im Einzelnen beurteilt werden.

(Das waren) Gängige Keyword-Dichten

In vielen eingestaubten SEO-Portalen kann man recherchieren, dass 3-5% Keyword-Dichte ideal seien. Einige waren beziehungsweise sind der Meinung, dass eine Keyword-Dichte von 7% noch absolut akzeptabel wäre. In aktuellen Beiträgen zum Thema Keyworddichte erhält man nur noch selten Angaben zum idealen prozentualen Anteil der Keywords. In der SEO-Szene werden hierfür nur ungern Angaben gemacht, da man dies nicht pauschalisieren kann.

Um zu verstehen, wie man ohne eine „allgemeine“ Keyword Density Texte optimiert , folgen einige Tipps & Tricks für Mensch und Maschine:

• Vermeide ungewollt hohes Vorkommen an Wörtern, welche keinen direkten inhaltlichen Bezug auf das Hauptthema haben. Dies können beispielsweise neutrale Wörter wie „Kunde“, „Preis“ oder „neu“ sein.

• Senke die Worthäufigkeit von weniger relevanten Wörtern, sodass die Keywords mit hoher Relevanz (aus SEO-Sicht – Keyword-Set) an Gewichtung gegenüber des gesamten Textes zunehmen ohne, dass die eigentliche Anzahl an Wörtern erhöht wird.

• Entferne überflüssige Füllwörter wie „wieder“, „schon“, „möglicherweise“, „genau“ ….

• In der Kürze liegt die Würze – bilde keine langen Sätze.

• Vermeide Passivsätze, Modalverben, Perfektform, Nominalstil sowie Wenn-Dann Sätze.

Ist WDF*IDF die neue Keyworddichte?

Die WDF*IDF Analyse ist nicht direkt die neue Keyworddichte. Sie ist vielmehr eine verbesserte Weiterentwicklung mit einem größeren Blickwinkel. Hierbei wird nicht nur das eigene Dokument betrachtet und bewertet, sondern eine gewisse Anzahl an (meist 20-30) Dokumenten, welche bereits für ein bestimmtes/spezielles Keyword auf den Google Top Platzierungen ranken. „Within-Document-Frequency“ (WDF) errechnet die relative Anzahl im Verhältnis der Gesamtzahl an Wörtern in einem kompletten Dokument. „Inverse Document Frequency“ (IDF) berechnet die Dokumentenhäufigkeit, welche im Index der Suchmaschine zu finden sind.

Mithilfe dieser Formel erhält man einen Keyword-Pool, die am häufigsten verwendeten „Must-have“ Wörter aller Dokumente darstellt, die themenrelevant zum eingegebenen Hauptword sind. Hierbei erhält jedes Keyword eine Dokumentenhäufigkeit, welche empfohlen wird, um den eigenen Content aus- bzw. abzubauen. Was Sie erhalten, ist die optimale Keyworddichte.

Semantische Suche, Entitäten & LSI – Die Zukunft von SEO?

Google entfernt sich zunehmend von der klassischen Keyword-Analyse und setzt stattdessen auf semantische Suchtechnologien, um Inhalte besser zu verstehen und relevantere Suchergebnisse zu liefern. Doch was bedeutet das konkret für die Suchmaschinenoptimierung?

Ein zentraler Aspekt ist die Erkennung von Entitäten statt einzelner Keywords. Google analysiert nicht mehr nur Begriffe isoliert, sondern versteht Themen und Zusammenhänge im Kontext. So kann die Suchmaschine beispielsweise erkennen, ob mit dem Begriff „Apfel“ die Frucht oder das Unternehmen Apple gemeint ist – die richtige Bedeutung ergibt sich aus dem Gesamtkontext des Textes.

Ein weiteres Konzept, das in diesem Zusammenhang oft genannt wird, ist Latent Semantic Indexing (LSI). Viele SEO-Experten behaupten, dass Google LSI-Keywords nutzt, um Inhalte zu bewerten. Tatsächlich setzt Google jedoch eher auf Machine Learning und Entitäten-Erkennung als auf eine klassische LSI-Analyse. Dennoch ist es sinnvoll, verwandte Begriffe, Synonyme und themenrelevante Keywords in den Text zu integrieren, um die semantische Relevanz zu erhöhen.

Ein entscheidender Faktor für modernes SEO ist zudem die Nutzerintention (User Intent). Google bevorzugt Inhalte, die genau das liefern, wonach ein Nutzer sucht – unabhängig davon, ob ein bestimmtes Keyword mehrfach im Text auftaucht. Wer beispielsweise nach „Kaffeemaschine kaufen“ sucht, erwartet eine Produktübersicht oder einen Vergleich, nicht einen historischen Abriss über die Entstehung des Kaffees.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Kontext, Nutzerintention und semantische Relevanz heute eine weitaus größere Rolle spielen als die bloße Wiederholung einzelner Keywords. Erfolgreiche SEO-Strategien setzen daher auf gut strukturierte, thematisch umfassende Inhalte, die den Nutzerbedürfnissen bestmöglich entsprechen.

Tools zur Keyword-Optimierung

Welche Tools helfen dabei, Keywords sinnvoll einzusetzen?

  • Google Search Console → Welche Begriffe ranken bereits?
  • Sistrix → Keyword-Analyse & Konkurrenzvergleich
  • SurferSEO → WDF*IDF-Optimierung & Textanalyse
  • AnswerThePublic → Nutzerfragen & Long-Tail-Keywords

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