Redirects
einfach erklärt
Redirects (Weiterleitungen) sind ein wesentlicher Bestandteil der Webentwicklung und Suchmaschinenoptimierung (SEO). Sie sorgen dafür, dass Nutzer und Suchmaschinen von einer URL auf eine andere weitergeleitet werden, ohne dass sie dies aktiv bemerken. Redirects werden aus verschiedenen Gründen eingesetzt, beispielsweise bei der Umstellung einer Website auf eine neue Domain, der Konsolidierung von Inhalten oder der Optimierung der Nutzererfahrung.
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Julian Gwiasda
Was sind Redirects?
Redirects (Weiterleitungen) sind Mechanismen, die Nutzer und Suchmaschinen automatisch von einer URL auf eine andere umleiten. Sie werden eingesetzt, um Seiten umzustrukturieren, Domains zu wechseln oder Inhalte zu konsolidieren, ohne dass Nutzer auf eine Fehlermeldung stoßen. Je nach Art des Redirects kann die Weiterleitung dauerhaft (301, 308) oder temporär (302, 307) sein, was sich auf die SEO und die Indexierung in Suchmaschinen auswirkt.
Die Unterschiedlichen Typen
Permanente Redirects
301 Redirect (Moved Permanently)
Ein 301 Redirect signalisiert eine dauerhafte Umleitung einer URL zu einer neuen Adresse. Browser und Suchmaschinen verstehen, dass die alte Seite nicht mehr existiert und ersetzen sie durch die neue URL. Da ein 301 Redirect die gesamte Linkkraft (Link Juice) überträgt, wird er häufig für Domain-Umzüge, URL-Änderungen oder gelöschte Seiten mit einer neuen Zielseite eingesetzt. Google entfernt die alte URL aus dem Index und ersetzt sie durch die neue.
Nachfolgend sind drei Varianten aufgeführt, wie 301-Redirects in der htaccess-Datei formuliert werden können.
Variante 1 – Mit RewriteRule (mod_rewrite):
RewriteEngine On
RewriteBase /
RewriteRule seite1.<a href="https://www.beyond-media.de/blog/html-befehle/" data-internallinksmanager029f6b8e52c="72" title="HTML-Befehle">html</a> seite2.html [R=301]
Variante 2 – Mit Redirect (mod_alias)
Redirect 301 /alte-seite.html https://www.example.com/neue-seite.html
Variante 3 – Mit Redirect (mod_alias)
RedirectPermanent /alte-seite.html https://www.example.com/neue-seite.html
Variante 4 – Ganze Domain mit RewriteRule (mod_rewrite):
RewriteEngine On
RewriteCond %{HTTP_HOST} ^(www\.)?alte-domain\.com$ [NC]
RewriteRule ^(.*)$ https://www.neue-domain.com/$1 [R=301,L]
Variante 5 – Ganzes Verzeichnis mit RewriteRule (mod_rewrite):
RewriteEngine On
RewriteRule ^altes-verzeichnis/(.*)$ https://www.example.com/neues-verzeichnis/$1 [R=301,L]
Variante 6 – Ganzes Verzeichnis mit Rewrite (mod_alias):
Redirect 301 /altes-verzeichnis https://www.example.com/neues-verzeichnis/
308 Redirect (Permanent Redirect)
Der 308 Redirect ist eine strengere Version des 301 Redirects, die sich in der Behandlung von HTTP-Methoden unterscheidet. Während ein 301 Redirect eine POST-Anfrage in eine GET-Anfrage umwandeln kann, bewahrt ein 308 Redirect die ursprüngliche Methode. Dies macht ihn besonders für Anwendungen wichtig, bei denen es entscheidend ist, dass Formulardaten erhalten bleiben. In Bezug auf SEO verhält er sich jedoch genauso wie ein 301 Redirect und überträgt ebenfalls die gesamte Linkkraft.
Variante 1 – Mit RewriteRule (mod_rewrite):
RewriteEngine On
RewriteRule ^alte-seite\.html$ https://www.example.com/neue-seite.html [R=308,L]
Variante 2 – Mit Redirect (mod_alias)
Redirect 308 /alte-seite.html https://www.example.com/neue-seite.html
Temporäre Redirects
302 Redirect (Found / Moved Temporarily)
Ein 302 Redirect wird verwendet, wenn eine Weiterleitung nur vorübergehend bestehen soll. Die ursprüngliche URL bleibt im Google-Index bestehen, und die Linkkraft wird nicht zuverlässig auf die neue URL übertragen. Diese Art von Redirect eignet sich für Wartungsseiten, A/B-Tests oder saisonale Kampagnen. Google kann einen 302 Redirect manchmal fälschlicherweise als permanent interpretieren, weshalb er nicht für dauerhafte Umleitungen verwendet werden sollte.
Nachfolgend sind zwei Varianten aufgeführt, wie 301-Redirects in der htaccess-Datei formuliert werden können.
Variante 1 – Mit RewriteRule (mod_rewrite):
RewriteEngine On
RewriteRule ^alte-seite\.html$ https://www.example.com/neue-seite.html [R=302,L]
Variante 2 – Mit Redirect (mod_alias)
Redirect 301 /alte-seite.html https://www.example.com/neue-seite.html
307 Redirect (Temporary Redirect)
Der 307 Redirect ist eine modernere Version des 302 Redirects, bei der die ursprüngliche HTTP-Methode unverändert bleibt. Während ein 302 Redirect unter bestimmten Bedingungen eine Anfrage von POST auf GET ändern kann, bleibt beim 307 Redirect die Methode gleich. Dies macht ihn besonders nützlich für sicherheitskritische Anwendungen, beispielsweise in HTTPS-Umgebungen oder API-Weiterleitungen. SEO-technisch verhält er sich ähnlich wie der 302 Redirect.
Nachfolgend sind zwei Varianten aufgeführt, wie 307-Redirects in der htaccess-Datei formuliert werden können.
Variante 1 – Mit RewriteRule (mod_rewrite):
RewriteEngine On
RewriteRule ^alte-seite\.html$ https://www.example.com/neue-seite.html [R=307,L]
Variante 2 – Mit Redirect (mod_alias)
Redirect 307 /alte-seite.html https://www.example.com/neue-seite.html
Client-seitige Redirects
Meta Refresh Redirect
Ein Meta Refresh Redirect wird direkt im HTML-Code über das <meta>-Tag im <head>-Bereich einer Seite implementiert. Dabei kann eine Verzögerung in Sekunden (z.B. 5 Sekunden) eingestellt werden, bevor der Nutzer auf die neue URL weitergeleitet wird. Diese Methode ist für SEO problematisch, da sie oft als spammig gilt und nicht die volle Linkkraft überträgt. Zudem kann eine erzwungene Verzögerung die Benutzererfahrung verschlechtern.
<meta http-equiv="refresh" content="5;url=https://www.neue-seite.com">
JavaScript Redirect
Ein JavaScript Redirect wird über Skripte ausgelöst, die den Browser zur neuen URL weiterleiten. Ein Beispiel dafür ist die Verwendung von window.location.href = „https://neue-seite.de“;. Da JavaScript nicht immer zuverlässig von Suchmaschinen interpretiert wird, sollten solche Redirects nicht für SEO-relevante Weiterleitungen genutzt werden. Sie eignen sich besser für dynamische Weiterleitungen, etwa basierend auf Benutzerinteraktion oder Geräteerkennung.
window.location.href = "https://www.neue-seite.com";
Spezialfälle von Redirects
Canonical Tag (rel="canonical")
Ein Canonical Tag ist keine tatsächliche Weiterleitung, sondern eine Empfehlung für Suchmaschinen, welche URL als die bevorzugte Version betrachtet werden soll. Dies ist besonders hilfreich, um Duplicate Content zu vermeiden. Beispielsweise können Onlineshops mehrere URL-Varianten für ein Produkt haben, die mit einem Canonical Tag auf eine Haupt-URL verweisen.
<link rel="canonical" href="https://www.example.com/bevorzugte-seite.html">
Htaccess Redirects
Htaccess Redirects sind serverseitige Weiterleitungen, die über die .htaccess-Datei eines Apache-Servers eingerichtet werden. Sie sind besonders nützlich, wenn viele URLs gleichzeitig umgeleitet werden müssen oder Suchmaschinen-freundliche URL-Strukturen umgesetzt werden sollen.
Wildcard Redirect
Ein Wildcard Redirect leitet eine ganze Gruppe von URLs mit ähnlicher Struktur auf eine neue Struktur um. Dies kann beispielsweise für die Migration einer Website-Struktur oder Domain-Änderungen genutzt werden.
Geo Redirect
Geo Redirects werden eingesetzt, um Nutzer basierend auf ihrem geografischen Standort auf eine spezifische Version einer Website weiterzuleiten. Beispielsweise kann ein Nutzer aus Deutschland automatisch auf die .de-Version einer Website umgeleitet werden, während ein Nutzer aus den USA zur .com-Version weitergeleitet wird. Solche Weiterleitungen können entweder serverseitig oder clientseitig über JavaScript erfolgen.
Mobile Redirect
Ein Mobile Redirect erkennt das Gerät eines Nutzers und leitet ihn auf eine mobil optimierte Version der Website weiter. Dies kann entweder durch serverseitige User-Agent-Erkennung oder durch JavaScript erfolgen. Ein Beispiel wäre die Umleitung von www.website.de zu m.website.de, wenn ein mobiles Gerät erkannt wird.
Fazit: Die richtige Redirect-Strategie
Redirects sind essenziell für SEO und eine reibungslose Nutzererfahrung. 301 Redirects sind die beste Wahl für dauerhafte Umleitungen, während 302 oder 307 Redirects für temporäre Weiterleitungen geeignet sind. Client-seitige Methoden wie JavaScript oder Meta Refresh sollten vermieden werden, da sie weniger zuverlässig sind. Für Duplicate Content kann ein Canonical Tag eine sinnvolle Alternative sein. Geo- und Mobile Redirects sowie Wildcard-Weiterleitungen helfen in speziellen Fällen. Eine gezielte Umsetzung sorgt dafür, dass Rankings erhalten bleiben und Nutzer stets zur richtigen Seite gelangen.
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